Geld verdienen mit Nachhaltigkeit: Investieren in Elektromobilität
Nachhaltige Geldanlage hat derzeit rasanten Zulauf. Immer mehr Investoren erkennen, dass „grünes Geld“ nicht nur gut ist für das Gewissen, sondern auch langfristig höhere Renditechancen verspricht im Vergleich zu Anlagen, die auf sterbende Branchen setzen. Mobilität ist einer der Bereiche, der sich sehr schnell wandeln muss, um wichtige Klimaschutzziele zu erreichen. Damit rücken Hersteller von Elektrofahrzeugen und deren Zulieferer verstärkt in den Fokus der Anleger. Aber worauf sollte man setzen? Haben batterieelektrische Autos Zukunft? Oder ist es doch eher der Wasserstoff?
Chancen und Risiken der No Names
Tesla-Fahrzeuge sind auf unseren Straßen mittlerweile keine Exoten mehr. Welche Markenlogos werden uns in einigen Jahren begegnen? Lösen Google und Apple den Mercedes-Stern oder die fünf Ringe von Audi ab? Im Aktienmarkt haben kaum bekannte Start-Ups die Nase vorn. Nio-Aktien haben ihren Wert in den letzten zweieinhalb Jahren versechsfacht, die Corona-Kreise ging an dem auf Elektromobilität spezialisierten Autobauer aus Shanghai nahezu spurlos vorbei. Auch wenn die Kursprognosen vieler Analysten für Nio vielversprechend sind, halten es vorsichtige Anleger mit der Bauernregel, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Aber was sind die besten anderen Eierkörbe? Tesla, vielleicht heute schon überbewertet? BYD (Bild your Dreams), der chinesische Pionier in Sachen Lithium-Ionen-Batterien, der eine eigene Batterieproduktion unterhält und mit Daimler kooperiert? Nikola Motors, die bis 2023 einen Lkw mit Brennstoffzelle am Start haben wollen? Dass man mit Prognosen auch daneben liegen kann, beweist der Kursverlauf des größten Kupferproduzenten der Welt, Freeport McMoran Copper & Gold. Vor zehn Jahren galt die Aktie als Geheimtipp, weil Elektroautos eben statt Zylinderköpfen und Kurbelwellen sehr viel Kupferkabel brauchen. Aber die Kursentwicklung enttäuschte – nach einem steilen Anstieg bis 2011 kam der Absturz, und trotz kontinuierlicher Kursgewinne in den letzten zwölf Monaten hat die Aktie gerade einmal die Hälfte des damaligen Höchstkurses zurückerobert.
Fondsanlagen mit gestreutem Risiko
Wer sein Risiko breit streuen möchte, sollte sich im Bereich der Aktienfonds umschauen. Es gibt sowohl aktiv gemanagte Themenfonds als auch die kostengünstigen ETF (Exchange Traded Funds), die einen passenden Index nachbilden. Interessant an diesen Fonds ist, dass nicht nur Unternehmensanteile der Autohersteller wie Kia in Asien oder Tata in Indien enthalten sind. Denn auch andere Branchen profitieren vom Megatrend Elektromobilität. Da sind zum Beispiel die Lieferanten von Rohstoffen für die Batterieherstellung. Oder die Halbleiter-Größen Qualcomm und Nvidia, die die Chips für die Fahrzeugelektronik liefern. Wer auf die Suche geht, findet beispielsweise mit Blackrock Future of Transport eine Anlage, die deutlich besser abschneidet als ein weltweiter Aktienindex. Preisgünstiger sind die ETF Xtrackers Future Mobility und iShares Electric Vehicles, deren Kursentwicklung zwar aktuell hinter allgemeinen Technologie-Indizes zurückbleibt, die aber großes Potenzial haben könnten.
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