Currency-Board-Systeme als Stabilitätsfaktor
Mit dem uneinheitlich verwendeten Begriff Currency Board wird sowohl eine Währungsinstitution wie auch ein Wechselkurssystem belegt. Übergreifend steht der Begriff Currency Board für eine einseitige Festlegung einer Währung gegenüber einer Zweiten. Es ist eine strenge Ausgestaltung der Wechselkursbindung und die Wechselkursfixierung der beiden teilhabenden Währungen ist absolut. Erste Currency Board-Systeme haben ihren Ursprung in den Volkswirtschaften der Kolonialzeit. Die Kolonialwährung ist in einem solchen Fall vollständig an die Währung des Mutterlandes gebunden. Zu einem festen Wechselkurs findet eine Ausgabe kolonialer Währung im Austausch gegen die Mutterwährung statt. Mit Entlassung der Kolonien in ihre Unabhängigkeit verliert das Currency Board an Bedeutung.
Beispiele für Currency Board-Währungssysteme
Attraktiv sind Currency Board-Systeme für kleine Länder und Länder mit hohen Inflationsraten. Beispielhaft können Argentinien, Bosnien Herzegowina, Bulgarien, Estland, Hongkong und Litauen genannt werden, sie haben oder hatten Currency Board-Systeme. Der Schritt zu einem Currency Board-System entspringt vielfach dem Wunsch, Vertrauen in die eigene Währung und Preisstabilität zu erlangen. Die Stabilität und das Vertrauen der Fremdwährung verbessern die Bedingungen, zu denen an den internationalen Devisenmärkten frisches Geld zu erhalten ist.
Vor- und Nachteile fester Wechselkurse
Die strikte Bindung der eigenen Währung an eine ausländische Währung kann als ein stabilisierendes Moment geeignet sein. In- und Ausländer können Vertrauen in die gebundene Währung aufbauen. Inflationsfördernde Impulse fehlen weitestgehend und der Inlandsmarkt profitiert von einem vergleichsweise niedrigen Zinsniveau. Die Stabilisierung der eigenen Währung wird mit der Preisgabe einer autonomen Geldpolitik erkauft. Fiskalpolitische Regulationsmöglichkeiten, beispielsweise beim Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, sind damit durch ein Currency Board-System weitgehend ausgeschlossen.