Die richtige Entscheidung treffen – Entscheidungstheorie

Entscheidungen sind ein wichtiger Gegenstand betriebswirtschaftlicher Forschung. Dabei wird unter einer Entscheidung allgemein die Wahl unter mehreren möglichen Handlungsalternativen verstanden. Mit dem Zustandekommen von und dem Treffen ‚richtiger‘ Entscheidungen befasst sich die betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie.
Normative und deskriptive Entscheidungstheorie
In der Entscheidungstheorie existieren zwei Hauptrichtungen: die normative und die deskriptive Entscheidungstheorie. Letztere untersucht das Entscheidungsverhalten von Individuen oder Gruppen bzw. Organisationen empirisch und versucht auf der Basis von Hypothesen das Zustandekommen von Entscheidungen zu erklären. Von größerer praktischer Bedeutung im Bereich der Betriebswirtschaft ist die normative Entscheidungstheorie. Sie geht von der Annahme aus, dass Entscheidungsträger grundsätzlich rational handeln und zeigt auf der Basis dieses Rationalitätsprinzips Wege zur Entscheidungsfindung auf. Ziele bzw. Zielfunktionen, mögliche Aktionen bzw. Aktionenparameter und Nutzenwerte bestimmen den relevanten Entscheidungsraum. Ein wichtiges graphisches Element zur Darstellung von Entscheidungsprozessen bilden dabei sogenannte Entscheidungsbäume.
Entscheidungen unter Sicherheit oder Unsicherheit
Bei der normativen Entscheidungstheorie spielt eine große Rolle, ob Entscheidungen unter Sicherheit oder Unsicherheit getroffen werden. Bei Unsicherheit wird unterschieden, ob den möglichen Situationen, die infolge einer Entscheidung eintreten, Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden können (Entscheidung unter Risiko) oder nicht (Entscheidung unter Ungewissheit). Diese Differenzierung besitzt Auswirkungen im Hinblick auf die Bildung von Erwartungswerten und die Entscheidungsfindung.
Nutzwertanalyse und Analytical Hierarchy Process
Für die praktische Anwendung der Entscheidungstheorie sind verschiedene Methoden und Instrumente entwickelt worden. Am bekanntesten ist die Nutzwertanalyse, die bei Auswahl zwischen mehreren, nicht ohne weiteres vergleichbaren Alternativen häufig angewandt wird. Einen ähnlichen, aber methodisch anspruchsvolleren Ansatz bietet der Analytical Hierarchy Process, der auf einer Zielhierarchie aufbaut und sich mathematisch-statistischer Analyse-Methoden bedient.