Der kritische Pfad – Effizienz oder Irrweg ?
Die critical path method (CPM), zu Deutsch der kritische Pfad beschreibt in einem Netzplan mittels Vorgangspfeilen den genauen Ablauf und die Abhängigkeit einzelner Projektschritte in einem komplexen Großprojekt. Dabei knüpft ein Projektteil an das Nächste an und darf erst nach Fertigstellung des Vorhergehenden begonnen werden. Die Arbeitsschritte und Ergebnisse bauen auf einender auf, deshalb ist eine strikte Einhaltung der Terminierung unabdingbar. Dabei können auch mehrere Projektschritte von einem abhängen sein oder umgekehrt. Jeder Vorgang in dem Netzplan darf nur einmal auftreten und sich nicht wiederholen, denn Schleifen und Verzögerungen sind nicht vorgesehen oder werden mit Zwischenpuffern abgefangen. Die einzelnen Schritte werden typischerweise mit A, B,C durchnummeriert und den verantwortlichen Sacharbeitern, Teams oder Abteilungen mit genauerer Zeitablaufplänen und Arbeits- und Auftragsbeschreibungen von der Projektleitung zugewiesen.
Chancen des kritischen Pfades
Die Vorteile des kritischen Pfades sind neben detaillierter Analyse und Lösungsansätze im Vorfeld, Engpässen und Auffälligkeiten der einzelnen Projektarbeiten und Phasen frühzeitig zu erkennen und zu umschiffen. Viel Erfahrung und ein hohes Maß an Planung sind hierbei Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Durchführung. Kommunikation mit allen daran beteiligten Abteilungen zum Projektleiter, ständiges aktuell halten der Netzpläne und sofortige Information über Probleme und Schwachstellen gehören zu den Stärken eines kritischen Pfades. Konsequenzen des Ausfalls oder der Verzögerung dieser Teilbereiche können zusätzlich abgeschätzt werden. Auch die Effizienz einzelner Projektschritte und des Gesamtprojekts wird durch den Druck der Abhängigkeit von den anderen Abläufen durch strikt einzuhaltende Deadlines terminiert.
Risiken, die es zu beherrschen gilt
Doch hat die Methode des kritischen Pfades auch Nachteile, die es zu bedenken gibt. Größtes Risiko stellen aufgeblähte Einzelprojekte da. Schnell können einzelne Projektschritte durch komplexe Arbeiten ihren zeitlichen Rahmen sprengen. Die im Voraus geplanten Terminierungen sind dann obsolet und können nicht mehr eingehalten werden. Auch großzügige Puffer können dabei kaum helfen, da sie entweder die Effizienz des gesamten Projektes bedrohen oder den zeitlichen Mehraufwand nicht ausreichend decken können. Die damit verbundene Ungewissheit in der zeitlichen Ablaufplanung stellt ein zusätzliches Problem da. Oft lassen sich unspezifische oder erstmalig durchgeführte Arbeitsschritte ohne bestehende Erfahrungswerte zeitlich nur schwer im Voraus kalkulieren.